Guten Morgen,
Die Weihnachtstage stehen vor der Tür. Traditionell besinnliche und fröhliche, aber auch konfliktreiche und einsame Tage. Wir hoffen und wünschen, dass alle gut durch diese Zeit kommen!
Außerdem möchten wir dies zum Anlass nehmen und dem oft tabuisierten Gefühl der Einsamkeit einen Raum geben:
Oftmals lediglich mit alten Menschen assoziiert, können grundsätzlich alle Menschen sich einsam fühlen. Das Gefühl kann folglich unabhängig von Alter, Einkommen, Geschlecht oder der Anzahl der sozialen Beziehungen auftreten. Es bezieht sich als schmerzhafte „Diskrepanz zwischen den gewünschten und den tatsächlichen sozialen Beziehungen“ (Prof. Dr. Luhmann) somit auf die Qualität der Beziehungen. Im Vergleich zu ausgebrannten oder niedergeschlagenen Gefühlszuständen, wird Einsamkeit bislang selten und oftmals gehemmt thematisiert.
Wir haben uns daher vorgenommen, gezielt und sensibel nachzuhorchen und dem Gefühl empathische Gesprächsräume zu eröffnen.
Neben einer ernsten Auseinandersetzung und verschiedenen Gesprächsimpulsen wollen wir ganz konkret Orte und Gegebenheiten schaffen, welche soziale Beziehungen und persönliche Gespräche fördern und stärken.
Am 27.12.2024 möchten wir im Rahmen eines offenen Workshop-Formats ab 9:30 Uhr mit den Sägearbeiten beginnen. Im Anschluss sollen einladende Sitzgelegenheiten gebaut werden. Kommt gerne angekündigt oder spontan vorbei. Bis zum Einbruch der Dunkelheit wird auf dem Hof gearbeitet werden.
Arbeitskleidung ist gefragt. Wir können aber auch gerne aushelfen. Vorwissen braucht es keines. Alle Arbeitsschritte werden gemeinsam und unter Anleitung erfolgen.
Statt das Thema Einsamkeit also sprichwörtlich auf die lange Bank zu schieben, möchten wir lieber lange Bänke errichten.
Als Unterzeichner*innen des Manifests urbaner Gemeinschaftsgärten („Die Stadt ist unser Garten“) verstehen wir uns als Gemeinschaftsgarten per se als „gelebte Alternative zu Vereinsamung […]“.
Dieser zusätzliche Impuls der „langen Bank“ wird in diesem Jahr von der Engagementsförderung NRW unterstützt. Hierfür möchten wir uns herzlich bedanken.
Unser Dank geht außerdem natürlich an alle, die das Gefühl sichtbar machen und den Mut haben, Einsamkeit zu anzusprechen.
Danke für diese ehrliche Annäherung an ein großes Thema.